50 Jahre 40-Stunden-Woche: Her mit der Arbeitszeitverkürzung!
GL-Antrag an die 188. Vollversammlung AK Tirol
2025 jährt sich die Einführung der gesetzlichen 40-Stunden-Woche zum 50. Mal. In den vergangenen fünf Jahrzehnten wurden merkliche Produktivitätszuwächse erreicht, ohne dass es zu einer allgemeinen Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohnausgleich gekommen wäre. Im Gegenteil – trotz vielfach gestiegener Arbeitsbelastung – wird wieder über längere Arbeitszeiten diskutiert, bzw. mit der Einführung des 12-Stunden-Tages wurde die Arbeitszeit 2018 bereits verlängert.
Bei der durchschnittlich wöchentlichen Arbeitszeit von Vollzeit Beschäftigten liegt Österreich im EU-Spitzenfeld. So lag im letzten Jahr die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit im letzten Jahr mit mehr als einer Stunde über dem EU-Durchschnitt bei 41,7 Wochenstunden.
Angesichts von Löhnen und Gehältern, die den massiv steigenden Preisen hinterherhinken, einer über die letzten Jahrzehnte deutlich gestiegenen Produktivität, einer steigenden Zahl an Arbeitslosen und einer Arbeitsbelastung, die etwa in der Pflege dazu führt, dass Beschäftigte diesen Bereich verlassen, braucht es dringend eine Debatte über eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung.
Antrag
Die 188. Vollversammlung der AK Tirol fordert die kommende Österreichische Bundesregierung auf, unter Einbindung der Interessenvertretungen und aller Parlamentsparteien einen Dialog zu starten, der nach fünf Jahrzehnten den Stillstand bei der allgemeinen Arbeitszeitverkürzung in Gang bringt und in der Folge in einer Reduktion der gesetzlichen Normalarbeitszeit bei vollem Lohn- und Personalausgleich mündet.
(mehrheitlich zur Weiterbehandlung an den Ausschuss Arbeitsrecht zugeweisen [GL, FSG und Grüne Arbeitnehmer:innen für Zustimmung, ÖAAB/FCG, FPÖ und PFG für die Zuweisung])