SWÖ-Abschluss: Vier Prozent sind zu wenig!

Artikel teilen:

Enttäuschend: Gewerkschaft bremst Arbeitskampf wiedereinmal ein!

In der dritten Verhandlungsrunde der SWÖ-KV-Verhandlungen kam es zum Abschluss. Die Beschäftigten im privaten Sozial- und Gesundheitsbereich erhalten vier Prozent mehr Gehalt (bei einer rollierenden Inflation von 3,5 Prozent).

Zuvor fanden von den Gewerkschaften GPA und vida organisierte Protestkundgebungen sowie eine dezentrale Aktion „6 Minuten für 6 Prozent“ statt. Daher ist es für viele Kolleg:innen überraschend und enttäuschend, dass nur drei Tage später ein so magerer Abschluss herauskommt. Über so wichtige Verbesserungen im Rahmenrecht wie Arbeitszeitverkürzung und die sechste Urlaubswoche konnte man gar nicht verhandeln.

Die Gelderhöhung ist viel zu gering, denn die Preise und Mieten steigen zwar langsamer, aber sie sind noch immer viel zu hoch.Das man abgeschlossen hat ohne zu versuchen diese Kampfkraft zu nutzen ist bitter. Mit Streiks wäre mehr drinnen gewesen. Die vielen Gegenstimmen im Gewerkschafts-Verhandlungsteam zeigen wie wichtig es wäre, den Abschluss ieiner Urabstimmung zu unterziehen.“

Michael Gehmacher – GLB Betriebsrat im ASB – Mitglied im großen Verhandlungsteam des SWÖ-Kollektivvertrags 

Immerhin hat ein Drittel des Verhandlungsteams gegen den Abschluss gestimmt – dies zeigt schon große Zweifel und Kritik am Verhandlungsergebnis. Der GLB fordert eine Urabstimmung über den KV-Abschluss. Viele Kolleg:innen haben sich im Arbeitskampf engagiert, daher sollen sie auch mitbestimmen können.

Die Gewerkschaftsführung hat den Arbeitskampf aufgegeben, bevor dieser richtig angefangen hat. Sie wird sich dadurch nur noch mehr Unmut der Beschäftigten an der Basis zuziehen. Fast zeitgleich stimmeten GÖD und Younion einem noch schlechterem Abschluss (3,5 %) für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst zu. Noch im Laufen sind die KV-Verhandlungen der Handelsangestellten. Das derzeitige Händler:innen-Angebot von 3,1 und der GPA-Gegenforderung von 3,9 Prozent lassen auch nicht mehr erwarten.

Was würde näherliegen, als diese Kämpfe zu verbinden?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert