Es reicht nicht!

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Soziale Arbeit braucht angemessene Bezahlung!

Arbeitsdruck und Personalengpässe belasten enorm. Die Preise von Wohnen, bei Strom, Heizen und Treibstoffen, sowie bei wichtigen Lebensmitteln sind weiterhin hoch. Von diesem hohen Niveau ausgehend steigen die Lebenshaltungskosten weiter. Indes ist der Sozialbereich im Vergleich zum Durchschnittsverdienst um 20 Prozent unterbezahlt. Kolleg:innen der unteren Verwendungsgruppen und Kolleg:innen in Teilzeit sind dadurch von Armut bedroht.

Das Gehaltsplus des letzten KV-Abschlusses konnte die gestiegenen Lebenshaltungskosten bei Weitem nicht abfedern. Die mangelnde Kampfbereitschaft der Gewerkschaftsführung hat viele Kolleg:innen stark enttäuscht. Die Mehrheit im Verhandlungsteam beschloss eine Forderung von 6,1 % mehr Gehalt. Damit droht den Beschäftigten der unteren Verwendungsgruppen ein deutlicher Reallohnverlust. Und die zwei Verhandlungsrunden zeigen das. 3,53 Prozent mehr sei nicht drinnen mauern die SWÖ-Unternehensvertreter:innen

Dass kürzere Normalarbeitszeiten und höhere Löhne die Arbeit in den Sozialberufen und in der Pflege zudem attraktiver machen würde und wesentlich mehr Menschen bereit wären , im Sozialbereich zu arbeiten schieben sie einfach zur Seite.

In einem Interview in der kommenden Ausgabe der GLB-Zeitschrift „Die Arbeit“ meint dazu der Pflegeassistent und GL-Landessprecher Daniel Spiegl:

„Die entscheidende Frage ist, was ist uns das ganze Gesundheits-, Sozial- und Betreuungssystem, also Kolleg:innen und Klient:innen, gesellschaftlich wert? Da sind wir selbst mit 6,1 Prozent nicht annähernd dran. Sinnvoller erscheint mir die GLB-Forderung nach monatlich 500 Euro mehr für ALLE. Je geringer das Einkommen, desto fataler wirkt die Erhöhung von Miete, Energie und Lebenskosten. Ein Fixbetrag bei den Mindestlohnerhöhungen wirkt dem entgegen.“

Deshalb ist es entscheidend, zu mobilisieren. Wenn GPA und vida einen guten Abschluss für alle Kolleg:innen erreichen wollen, muss es in einer möglichst frühen Phase der Verhandlungen Aktionen, Warnstreiks und Streiks geben. Diese sollten gemeinsam, bundesweit und gleichzeitig stattfinden. Michael Gehmacher, GLB-Vertreter im Großen Verhandlungsteam:

„Der GLB hat konsequent gegen schlechte Abschlüsse gestimmt. Wir als GLB werden uns an allen ernsthaften Versuchen, für einen guten Abschluss zu kämpfen, aktiv und solidarisch beteiligen.“

Der GLB verlangt eine Urabstimmung von allen betroffenen Kolleg:innen über einen vorläufigen KV-Abschluss bei SWÖ, Caritas, Diakonie, Rotes Kreuz und anderen Kollektivverträgen im Sozialbereich.

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